Fauvismus

Fauvismus
Fau|vis|mus 〈[ fovı̣s-] m.; -; unz.〉 Richtung der frz. Malerei als Gegenbewegung gegen den Impressionismus [nach dem Spottnamen für diese Maler, les Fauves „die Wilden“]

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Fau|vis|mus [fo'vɪsmʊs ], der; - [frz. fauvisme, zu: fauves = Fauvisten, urspr. spöttische Bez. für eine lose Gruppe von Pariser Malern, eigtl. = wilde Tiere, Pl. von: fauve = wildes Tier, Raubtier (mit fahlrotem Fell), Substantivierung von: fauve = fahlgelb, fahlrot, aus dem Germ., verw. mit fahl] (Kunstwiss.):
Richtung innerhalb der französischen Malerei des frühen 20. Jh.s, die bes. durch Bilder in reinen, expressiven Farben u. durch die Vereinfachung der malerischen Mittel gekennzeichnet ist.

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Fauvịsmus
 
[foː-] der, -, Stilrichtung einer zuerst im Pariser Salon d'Automne 1905 geschlossen aufgetretenen Gruppe von Malern um H. Matisse, die von dem Kunstkritiker Louis Vauxcelles in der Presse als Fauves bezeichnet wurden; zu ihr gehörten außer Matisse A. Marquet, A. Derain, O. Friesz, M. de Vlaminck, G. Braque, G. Rouault, H. C. Manguin, J. Puy, K. van Dongen, R. Dufy u. a. Der Fauvismus betonte im Gegensatz zu der differenzierten Farbigkeit des Impressionismus die Ausdrucksdynamik der reinen Farben, der er die Form unterordnete; er setzte die Farben ohne Licht- und Schattenmodellierungen in großen Flächen nebeneinander und verzichtete auf plastische Werte. Damit standen die Fauves in der Nachfolge von P. Gauguin und V. van Gogh sowie des Neoimpressionismus. Ferner bezogen sie Anregungen aus der Kunst der Naturvölker. In der radikalen Abkehr von allen Konventionen, in der freien Farbwahl und dem ungestümen Farbauftrag ist der Fauvismus dem deutschen Expressionismus verwandt, jedoch ohne dessen Tendenz zu inhaltsschweren Themen. Die Gruppe löste sich zwischen 1907 und 1909 auf.
 
 
K. Sotriffer: Expressionismus u. F. (1971);
 G. Diehl: The fauves (New York 1975);
 M. Giry: Der F. Ursprünge u. Entwicklung (a. d. Frz., 1981).

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Fau|vis|mus [fo'vɪsmʊs], der; - [frz. fauvisme, zu: fauves = Fauvisten, urspr. spöttische Bez. für eine lose Gruppe von Pariser Malern, eigtl. = wilde Tiere, Pl. von: fauve = wildes Tier, Raubtier (mit fahlrotem Fell), Substantivierung von: fauve = fahlgelb, fahlrot, aus dem Germ., verw. mit ↑fahl]: Richtung innerhalb der französischen Malerei des frühen 20. Jh.s, die bes. durch Bilder in reinen, expressiven Farben u. durch die Vereinfachung der malerischen Mittel gekennzeichnet ist.

Universal-Lexikon. 2012.

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